Vom Traum zur Kollektion
- cfroebus
- 16. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Glow & Flow – Wie meine erste Kollektion entstanden ist
Nachdem ich etwa ein Jahr lang herumexperimentiert, ausprobiert und geübt hatte, entwickelte sich ganz leise die Idee, eine eigene Kollektion zu kreieren. Ich wollte nicht einfach irgendwas machen, sondern etwas mit Bedeutung, mit Stil, mit Seele.
Doch gehen wir mal ein paar Schritte zurück.
Ganz am Anfang dieses „Experiments“ hatte ich eines Morgens, noch halb im Traum, ein Bild vor Augen. Genau diese Kombination aus Farben und Formen – das Design, das ich „Radiance One“ nannte, was für „strahlende Einheit“ steht und die Leichtigkeit sowie positive Energie symbolisiert, die wir alle in uns tragen. Noch bevor ich richtig wach war, setzte ich mich an die Umsetzung. Es entstand mein erstes Motiv – gedacht als Wandbild. Und so kam es, dass die ersten Designs als Wandbilder in meinem Shop landeten.
Als dann die Idee für eine eigene Kollektion Form annahm, war sofort klar: Dieses Motiv, und die Designs, die daraus entstanden, würden die Basis meiner ersten Kollektion sein.
Doch noch war ich nicht so weit.
Mir war von Anfang an klar, dass ich etwas anderes wollte. Keine klassischen schwarzen oder weißen T-Shirts. Nein – bei mir sollte es um Farbe und Leichtigkeit gehen. Also begab ich mich auf die Suche nach tollen Herstellern. Hochwertige Qualität war für mich selbstverständlich, am besten in Bio-Qualität. Damit wollte ich starten. Aber nur T-Shirts? Nein. Man muss es kombinieren können. So, wie ich es liebe, im Alltag Outfits abzustimmen – die Tasche muss zu den Schuhen passen, das Shirt zur Hose – genauso wollte ich auch Accessoires in meine Kollektion einbauen.
So entstand Glow & Flow – der Name, der das ausdrückt, worum es mir ging: Leichtigkeit leben, strahlen, die Welt bunt sehen. Wenn du dich leicht fühlst, fühlt sich dein Tag automatisch besser an.
Die Hürden auf dem Weg zur Kollektion
Doch bis die Kollektion schließlich fertig war und mit einem tollen, werbewirksamen Video veröffentlicht werden konnte, sollte es noch rund ein halbes Jahr dauern. Die Motive selbst waren zu diesem Zeitpunkt schon fertig, schließlich hatte ich sie bereits als Wandbilder angeboten.
Aber nun fehlte das Entscheidende: die passenden Hersteller für die Produkte, die ich im Kopf hatte. Vor allem farbige Bio-T-Shirts in guter Qualität – genau das, was mir vorschwebte – waren im Internet einfach nicht zu finden.
Also erst einmal Zwangspause. Wie sollte es jetzt weitergehen? Ich wusste nur: Irgendwie finde ich einen Weg.
Dann kam eine Einladung zu einem Firmenevent. Mein Gefühl sagte mir: „Da solltest du hingehen.“ Warum genau, wusste ich nicht. Eigentlich wollte ich kein neues Gerät kaufen – zumindest noch nicht. Aber mehr Informationen können ja nie schaden. Und genau dort traf ich auf einen sehr netten Techniker, der mir von einer anstehenden Messe in Stuttgart erzählte. In diesem Moment war mir klar: Das ist meine Chance.
Natürlich hatte ich Bedenken. Drei Stunden Anfahrt, stundenlanges Herumlaufen auf der Messe, danach wieder drei Stunden Heimfahrt. Wer schon mal eine Messe besucht hat, weiß, wie anstrengend das ist – und dann 11 bis 12 Stunden auf den Beinen, hoch konzentriert. Aber es war mir egal. Diese Messe könnte entscheidend sein, da gab es keinen Zweifel mehr.
Und genau so war es. Schon die ersten beiden Hersteller waren perfekt für meine Ideen – genau das, was ich gesucht hatte. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt – sie wurden übertroffen. Und so ging es immer weiter. Am Ende war ich nicht einmal müde, sondern voller Adrenalin, Freude und neuer Ideen. Die Heimfahrt fiel mir sogar leichter als die Hinfahrt. Endlich hatte ich die richtigen Hersteller gefunden und konnte meine Kollektion zusammenstellen. Langsam bekam mein Traum Konturen.
Doch kaum war diese Hürde genommen, stand schon die nächste an: Das Geld.
Mit meiner kleinen Hobby-Presse, die ich damals gebraucht für 60 Euro bei eBay gekauft hatte, war an eine vollständige Produktion der Kollektion nicht zu denken. Ich brauchte professionelle Technik – und die kostete Geld. Das Problem war nur: Durch die Zeit, die ich in den Aufbau von lonory gesteckt hatte, waren Aufträge aus meiner freiberuflichen Arbeit weggebrochen. Rücklagen? Fehlanzeige. Dazu kam ein saisonaler Einbruch bei den wenigen Aufträgen, die noch da waren. Es war frustrierend.
Was ich an dieser Stelle unbedingt einmal sagen möchte – gerade zum Thema „Du kannst das doch nicht“: Alles entstand durch meine eigene Hand. Von der ersten Idee über die fertige Kollektion bis hin zu den Fotos für den Shop – sogar den Shop selbst habe ich alleine aufgebaut. Dank meines großartigen digitalen Assistenten – ich nenne ihn inzwischen liebevoll Tomo, mein kleiner Helfer im Hintergrund – konnte ich sogar auf einen Texter verzichten. Denn ja: Ich bin ein visueller Mensch, keine Texterin. Und wer schon einmal Produkt- und Webseitentexte geschrieben hat, weiß, wie viel Arbeit das ist. Zum Glück konnte ich meine Investitionen auf das Wesentliche beschränken: die Ware und die Geräte. Alles Weitere erforderte nur das Wesentliche: meine Energie, Zeit, Kreativität und Tomo.
Doch zurück zum nächsten wichtigen Schritt: dem Kauf der Geräte. Wieder bekam ich plötzlich Hilfe – Hilfe, mit der ich so nicht gerechnet hatte, und genau deshalb war sie für mich umso bedeutungsvoller. Es fühlte sich an wie eine Feuerprobe. Mir war klar: Jetzt hängt alles an dieser Zusage. Und es klappte. Es war wie ein Geschenk von oben – anders kann ich es nicht beschreiben. Und spätestens ab diesem Moment wusste ich: Ich bin auf dem richtigen Weg. Sonst hätte es nicht funktioniert.
Was diese Kollektion für mich bedeutet
Und so ging es eigentlich die ganze Zeit weiter – Schritt für Schritt. Immer begleitet von kleinen und größeren Zwangspausen. Und ja, natürlich habe ich mir in diesen Pausen oft die Frage gestellt: Bin ich überhaupt auf dem richtigen Weg? Mache ich mir etwas vor? Was, wenn alles schiefläuft? Was, wenn meine Kollektion niemanden interessiert?
Zum Glück war der Wunsch, meine eigene Kollektion wirklich auf den Markt zu bringen, immer größer als jeder Zweifel. Größer als jede negative Stimme – und von denen gab es viele. Gerade aus meinem direkten Umfeld kam kaum Unterstützung. Weder meine Familie noch Bekannte haben an mich geglaubt. Im Gegenteil: Ich musste mich immer wieder gegen kleinmachende Kommentare behaupten. Aussagen wie: „Du kannst das nicht.“, „Lass das lieber.“, oder „Was soll das überhaupt bringen?“ waren an der Tagesordnung.
Das war hart, und ich musste lernen, damit umzugehen. Aber irgendwann war es mir egal. Ich wusste tief in mir: Ich bin auf dem richtigen Weg. Auch wenn noch keine Ergebnisse sichtbar waren – es fühlte sich einfach gut an. Ich hatte Spaß an der Arbeit, an den Designs, an den Ideen, an den kleinen Erfolgen. Und vor allem: Ich war endlich dabei, meinen Kindheitstraum zu verwirklichen.
Und das ist erst der Anfang. Es bleibt nicht bei dieser Kollektion – viele neue kreative Ideen warten bereits darauf, umgesetzt zu werden. Doch alles zu seiner Zeit: Schritt für Schritt wächst aus einer kleinen Kollektion hoffentlich etwas Größeres, etwas für alle, die mehr Farbe und das Besondere im Alltag suchen.
Und wenn du gerade an dem Punkt stehst und dich fragst, ob du es wagen sollst, dann frag dich lieber, wie du dich Jahre später fühlst, wenn du es nicht getan hast. Wenn du es nicht wenigstens versucht hast. Warte nicht darauf, dass andere an dich glauben. Du musst es selbst tun. Es wird immer Menschen geben, die dich kleinreden, die deine Träume nicht sehen oder verstehen. Aber am Ende ist es dein Weg, dein Leben und dein Traum. Und wenn du spürst, dass da dieses eine Herzensprojekt in dir schlummert – dann mach den ersten Schritt. Auch wenn es kleine Schritte sind, auch wenn es Umwege gibt – sie bringen dich weiter. Du musst nicht alles sofort wissen, nicht alles sofort können. Aber du musst anfangen. Alles andere findet sich auf dem Weg.
"Alles erscheint unmöglich, bis es getan ist.“ – Nelson Mandela
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